Viertler Anni


Stranig 1983
Is jå lei a klans Dörfle!

Is jå lei a klans Dörfle
so mitt`n drinne in Tål-
eing`råhmt von die Berge
von die Weglan die schmål`n.

Von die Wies`n und Wälder
von die Bachlan die klårn,
jå dås is wohl für viele
a Hamatle wårn.

Do is hålt noch a Platzl
wo die Küh`a kinnent gros`n-
wo die Kinda noch spiel`nt
auf`n Weg, auf da Stråß`n.

Und die Leut sant so freundlich
wia vor urålt`n Zeit`n-
dö wink`n und grüß`n die,
jå schuan von weit`n.

Ka Wunda, dås die ålt`n Leut heinte noch geahnt
so gern in dås Dörfle, wo a jeda in kennt
wo a jeda noch red und a Zeit håt für ihn-
dås is oft wo åndarscht går niama drin.

Oba nit ållweil, warn die Zeit`n
so guat as wia heint-
håt a oft åndare geb`n,
wårn müad ålle Händ.

Wås dås Dörfle schuan håt mitgemåcht
in den viel`n viel`n Jåhr`n-
håt gezittert wia da Båch und die Gail
ållweil größa sant wårn.


Wia se gebråcht hånt oft
viel Schotta und Stan,
wia dås Wåssa is durch die Häuser grun
åll`s wårs då daham.

Und wia schwar,weat`s erscht sein gewes`n
vor 120 Jahr-
wia dås Dörfle is gebrunnen-
wia traurig dås wohl wår.

Is jå lei zintarscht und zewarscht
mehr wås übrig geblieb`n,
wår jå dås lösch`n nit so leicht
mit die hilzernen Küb`l.

Wia årm üba Nåcht, do wohl ålle sant wårn,
dås kånn man sich wohl denk`n-
ka Geld mehr in Såck, ka Trad mehr in Grånt,
ka Dåch übarn Kopf und lei a anziges G`wånd.

Oba mit die viel`n fleißig`n Händ
und von Herrgott die Kråft-
wohl mit viel Årbat und Mühà
hånt`se dås all`s wieda g`schåfft.

Und dås, nennt man hålt Hamat
dås kånn man do såg`n,
wo man dås Leid und die Freud
noch mitanonda tuat tråg`n.


Anni Viertler